Mein Projekt

Cool Projects, so heißt das Projekt, für das ich das nächste Jahr arbeiten werde. „Aber was machst du denn dort genau?“ Diese Frage habe ich den letzten Monaten des Öfteren gestellt bekommen. Da ich nicht, wie viele andere Weltwärts-Freiwillige, in einer Schule unterrichte oder in sonstigen Betreuungseinrichtungen für Kinder mithelfe, ist es gar nicht so leicht die Frage in wenigen Sätzen zu beantworten. Deshalb möchte ich diesen Blogartikel nutzen, um ein bisschen näher zu erklären, was ich hier eigentlich den ganzen Tag so mache.

Cool Projects, dazu gehört vor allem eine Frau: Samantha (Sam). Sie ist nicht nur unsere Mentorin, arbeitet im Krankenhaus und ist Inhaberin der Lodge Cool Runnings, hier in Senga Bay, sondern ist auch Initiator der Cool Projects. Ein genaues Gründungsdatum oder Ähnliches gibt es für die Cool Projects nicht, sie haben sich im Laufe der Zeit entwickelt.

IMG_3634.JPG
Auch der Name „Cool Projects“ wurde nicht bewusst von Sam gewählt. Besucher die von ihrer Arbeit hier so überzeugt waren, dass sie der Lodge ein Auto spendeten, haben Cool Projects darauf geschrieben. (Leider in schwarz und deshalb auf dem Foro nur schlecht lesbar). Ab diesem Zeitpunkt standen die Projekte unter dem Namen Cool Projects.

Sam verwendet einen großen Teil ihrer Einnahmen durch die Lodge für Projekte, die den Menschen hier im Ort zu Gute kommen. So wurde, neben vielen anderen Projekten, zum Beispiel eine Bücherei aufgebaut, eine Community Police gegründet oder auch der Cleaner and Greener School Competition, zwischen verschiedenen Schulen in Senga Bay, ins Leben gerufen. Eine der obersten Regeln dabei ist, das es die Projekte des Ortes und dessen Einwohner sind, anders hätten sie vermutlich auch keine große Chance auf Erfolg. Sam arbeitet schon lange mit Freiwilligen aus aller Welt zusammen, dementsprechend vielfältig sind auch die Ideen für verschiedene Projekte.

Ich habe also das große Glück, dass ich während meinem Jahr hier an mehreren verschiedenen Projekten mitarbeiten darf. Damit ihr aber einen Eindruck davon bekommt, was ich gerade so mache, möchte ich euch eines der Projekte vorstellen, mit dem wir im Moment sehr viel Zeit verbringen: Ein Schulhof aus recyceltem Material. Auf dem Armeegelände in Senga Bay wird im Moment eine neue Nursery School, für Kinder zwischen 3-6 Jahre, gebaut. Der Bau steht unter der Leitung der Armee, allerdings hat Sam ihre Hilfe für den Bau der Außenanlagen zugesagt und setzt sich auch nicht selten für den Fortschritt des Gebäudebaus ein. Die Außenanlage soll so weit wie möglich aus recyceltem Material erstellt werden. Das hat zwei entscheidende Vorteile: Zum einen der ökologische Aspekt, denn Müll, den man andersweitig verwenden kann, findet man hier im Ort leider fast überall auf der Straße. Zum anderen ermöglicht es uns aber, das Gelände mit nur sehr geringen Gelbeträgen zu gestalten. So können hoffentlich auch andere Schulen aus der Umgebung, Ideen aus dem Projekt übernehmen, ohne dass der Faktor „Geld“ sie hindert. Unsere Vorfreiwillige haben auf dem Gelände schon große Arbeit geleistet. Trotzdem gibt es immer noch Einiges zu tun für uns.

SAM_4895
Das Schulgebäude mit 2 Klassenräumen und einem Lehrerzimmer

 

SAM_4896
Spielgeräte aus recyceltem Material
SAM_4909
Die vordere Mauer des Schulgeländes, die aus Glasflaschen und Zement besteht, wurde bereits weitesgehend fertiggestellt. Eine weitere Mauer an der hinteren Seite des Geländes soll demnächst aus sandgefüllten Plastikflaschen und Zement gebaut werden. Entlang der Innenseite Mauer wird ein Blumenbeet entstehen, um Kinderhände vom Steckenbleiben in den Flaschenhälsen abzuhalten.
IMG_3632.JPG
sandgefüllte Plastikflaschen für den Bau der Mauer an der hinteren Seite des Geländes. Hierfür werden wir aber im Oktober noch tatkräftige Unterstützung bekommen.

 

IMG_3580.JPG
Um das Blumenbeet realisieren zu können, sind wir im Moment dabei, ein Bewässerungssystem aus alten T-shirts und Plastikflaschen zu entwerfen und verschiedene Versionen davon in unserem Vorgarten auszuprobieren.

Unsere Arbeit an dem Projekt ist ziemlich vielfältig. Mal werden Flaschen mit Sand gefüllt und bunt bemalt um später als Blumenbeetbegrenzung zu dienen. Ein anderes Mal stellen wir Trittsteine her, die bunte Muster aus alten Flaschendeckeln enthalten.

P1080232.JPG
Autofahrten mit unserer Mentorin Sam werden eigentlich nie langweilig, es gibt immer genug Gesprächsstoff 🙂

Der ökologische Aspekt und die „Plastikmüllproblematik“ spielt auch in einem zweiten Projekt, an dem wir gerade arbeiten, eine große Rolle. Vorfreiwillige haben bereits Müllstatistiken aufgestellt. Mit Abstand den größten Anteil des Mülls auf den Straßen im Ort macht Plastik aus. Es gibt bereits konkrete Ideen zur Beseitung des Plastiks auf den Straßen, aber die befinden sich im Moment alle noch in der Testphase. Wie es damit weiter geht, wird sich in ein paar Wochen zeigen.

Neben der Arbeit in unseren Projekten haben wir aber auch immer wieder genug Freizeit um die Umgebung zu entdecken. Dieses Wochenende haben wir unseren freien Sonntag genutzt, um mit dem Kajak die 2,4km entfernte Lizard Island zu erkunden, die ihren Namen (Eidechseninsel) wirklich verdient hat.

IMG_3635.JPG
Der Blick von Cool Runnings auf Lizard Island
P1080287
Auf der Spitze angekommen wurden wir mit einer wirklich schönen Aussicht belohnt

P1080289

Ein Gedanke zu “Mein Projekt

Hinterlasse einen Kommentar